Donnerstag, Juli 13, 2006

The end / der Abschluss

After 12 hours journey with ferry and car we are back home. We spent 14 exciting, sunny, unforgetable, hot days in London. We shot 30 hours material. That sounds very much, first of all, if you consider that in the finished film the London chapter will be perhaps 10-15 minutes long. A shooting ratio of 1:180. Miserable ratio even for a documentary film. But this has several reasons. First reason: we shot with two cameras, very often parallel. This leads naturally nearly to a duplication of the material. Another reason is our work style. We had to find a visual concept, but it lasted some meters of magnetic tape in the camera and some screenings of our footage during the nights before we found our way to tell the story.
The most important reason for the material flood is however surely the medium. For our first shooting in October 2003 for the trailer we had exposed 4 film reels(36 minutes). With this footage we made a trailer of 2.30 min length. We got such an outstanding shooting ratio of 1:14 because of the economic restrictions of the material. Film is expensive in the acquisition, development and scanning and so we decided very exactly, when and whether we huit the record button. With video you don´t have these economic restrictions. A HDV cassette necessarily costs 15 euro, no development and scanning is necessary. With spending 450 euro we were abel to film 30 hours. With film we would have been able to to develop and scan 15 minutes.
Before the shooting our goal was to imitate the film work style wirh our video equipment. We wanted to be as efficient with video as with film. Unfortunately we failed. Not badly because the extra costs are acceptable. But I wanted to work with video in the same way as on film because of another reason. The expensive film material forces you to work very concentrated. If you work with your video camera the whole day and you record 1 or 2 footage every day, you are in danger to lose control und concentration. You waste your energy on perhaps unimportant shots and miss then the really important moments, in which it would have really been worth to switch the camera on. If I look at some footage we recorded during the last days I recognize some shots in which you immediately see an absence of tension. For our next shooting this will be one of the most important challenges: to ban the material flood of the video shooting. Perhaps we could manage to shoot in a more filmike manner with memory cards based systems like the Panasonic HVX-200. There you have a limited capacity in the video world because of 8GB cards.


Diesen letzten Artikel unseres Drehberichts schreibe ich, nachdem wir wieder zuhause sind. Nach 12 Stunden Fahrt mit Fähre und Auto sind wir einigermaßen wohlbehalten zurück. 14 spannende, anstrengende, sonnige, heiße, abwechselungsreiche Tage in einer tollen Stadt liegen hinter uns. Im Gepäck 30 Stunden Material. Das erscheint sehr viel, vor allen Dingen, wenn man überlegt, dass im fertigen Film das London-Kapitel vielleicht 10-15 Minuten lang sein wird. Ein Drehverhätnis von 1:180. Miserabeles Verhältnis selbst für einen Dokumentarfilm. Doch hat dies mehrere Gründe. Zu einem liegt es daran, dass wir mit zwei Kameras sehr oft parallel gedreht haben. Dies führt natürlich fast zu einer Verdoppelung des Materials, bietet uns aber dann auch im Schnitt die Möglichkeit, Situationen verschiedenartig aufzulösen. So ist es zum Beispiel möglich, Gespräche, die Theo zum Beispiel auf dem Trafalgar Square geführt hat, als Schuss und Gegenschuss aufzulösen.
Eine weiterer Grund für die große Länge an Drehmaterial ist sicherlich auch der Beginn der Dreharbeiten. Für die Orte mussten wir erst unsere Ästhetik und Auflösung beim Dreh finden: mit welchen Bildern erzähle ich den Ort und das Geschehen. Wir hatten uns zwar vor dem Dreh ein visuelles Konzept überlegt, doch es dauerte einige Meter Magnetband in der Kamera, um dieses Konzept auch vor Ort umsetzen zu können.
Der wichtigste Grund für die Materialflut liegt aber sicherlich im Medium. Für unseren ersten Dreh im Oktober 2003 für den Trailer hatten wir insgesamt 4 Rollen Film (36 Minuten) belichtet. Daraus entstand damals ein Trailer von 2.30 min Länge. Das hervorragende Drehverhältnis von 1:14 hatten wir den wirtschaftlichen Zwängen des Materials zu verdanken. Film ist teuer in der Anschaffung, Entwicklung und Abtastung und so überlegten wir jedes Mal sehr genau, wann und ob wir auf den Startknopf der Kamera drückten. Bei Video entfallen diese wirtschaftlichen Zwänge weitgehend. Eine HDV-Kassette kostet in Premium-Qualität 15 Euro, keine Entwicklung und Abtastung notwendig. Mit dem Einsatz von 450 Euro konnten wir so unsere gesamten 30 Stunden Material aufs Tape bringen. Bei Film hätte dies gerade mal ausgereicht, 15 Minuten zu entwickeln und abzutasten.
Womit wir sicherlich gescheitert sind, war unser Vorhaben, trotz des Drehs auf Video gegen die Materialflut zu kämpfen und möglichst wenig aber dafür umso effizienter auch auf Video zu drehen. Wir hatten uns vor dem Dreh vorgenommen, den filmisch, reduzierten Umgang mit Material auch aufs Arbeiten mit Video zu übertragen. Leider ist uns dies nicht geglückt. Nicht schlimm, könnte man sagen, denn die Mehrkosten sind akzeptabel. Doch ein ganz anderer Punkt kommt meiner Meinung zum Tragen. Der sparsame Umgang mit Filmmaterial zwingt einen zu einem sehr konzentrierten Arbeiten. Dreht man bei Video 1 oder 2 Stunden Material über den ganzen Tag verteilt, läuft man Gefahr, diese Konzentration irgendwann zu verlieren. Man verschwendet seine Energie auf vielleicht unwichtige Einstellungen und verpasst dann die wirklich wichtigen Momente, in denen es sich wirklich gelohnt hätte, die Kamera einzuschalten. Schaut man sich unser Material an, merkt man dies an einigen Einstellungen gerade in den letzten Tagen des Drehs. Man wird fahriger, unkonzentrierter, es fehlt manchmal die richtige Einstellung zum Bild.
Für unsere nächsten Drehs wird dies einer der wichtigsten Herausforderungen sein: die Materialflut des Videodrehs einzudämmen, um das Gefühl für dichte, intensive Einstellungen nicht zu verlieren.
Die Materialverknappung die zur Zeit noch das Arbeiten mit Speicherkarten basierten Systemen wie der Panasonic HVX-200 mit sich bringt, könnte ein Weg sein, auch mit Video diese Ziel zu erreichen.

Dienstag, Juli 04, 2006

day 10, 11 and 12 / Tag 10, 11 und 12

We come to the target line and it is not so simply to activate all our ressources. On Sunday we made a break and relaxed after the great Roger Waters concert in the Hyde park. Steffi and I spent the day to look for alternative sets for London footage. We went to the docks but we realized that these are not the pictures that you have in your mind when you think about London. So we decided to go back to the Thamse. If we have some free time during the next week, we would like to go up with the big wheel. Since Monday morning the Strandbeesten are in the theater at the ICA. The Strandbeesten in front of a black background looks very aesthetic. This afternoon we want to make an interview with Theo, in the evening we are filming the opening of the exhibition, on the next morning the shooting inside the Science museum and in the evening Theos lecture in the ICA. A tight schedule and I hope that we are able to do it. On weekend Theo cancelled his trip to Shanghai. For our film on the one hand side it is surely a loss. Shanghai, perhaps the most interesting of the world at present, and it would have been an adventure to go there. On the other hand side the city could have outact the art and it would have been difficult to find the right balance in the film. So we can concentrate on Theos work in The Netherlands in the future.

Es geht auf die Zielgerade und es ist nicht so einfach alle Reserven zu mobilisieren. Am Sonntag hatten wir Pause gemacht und nach dem grossartigen Roger Waters Konzert im Hyde Park ausgespannt. Ich habe den Tag genutzt um alternative Drehorte fuer Londonbilder zu besichtigen. Steffi und ich sind zu den Docklands gefahren, eine wirklich wunderbar futuristische Kulisse, aber leider bringt man diese Bilder der Wolkenkratzer nicht in Verbindung mit London. So haben wir beschlossen, doch nochmal am Themseufer zu drehen. Und wenn noch Zeit uebrig bleibt, fahren wir mit dem Riesenrad.
Seit Montagmorgen sind die Strandbeesten im Museum. Gestern haben jedoch nicht gedreht, da der Aufbau laenger gedauert hat. Die ersten Studioaufnahmen konnten wir dann erst heute morgen drehen. Die Strandbeesten vor dem schwarzen Hintergrund sehen sehr aesthetisch aus.
Heute Nachmittag wollen wir ein Interview mit Theo drehen, am Abend die Eroeffnung der Ausstellung, am naechsten Morgen der Dreh im Science Museum und abends dann zum Abschluss Theos Vortrag im ICA. Ein volles Programm noch und ich hoffe, dass wir alles schaffen. Am Wochenende hat Theo den Dreh fuer Shanghai abgesagt. Fuer unseren Film ist es auf der einen Seite sicherlich ein Verlust, da Shanghai eine wahrlich spannende Stadt, vielleicht die interessanteste der Welt zur Zeit, ist und ein Besuch dort waere eine Abenteuerreise geworden. Auf der anderen Seite haette die Stadt die Kunst an die Wand gedrueckt und es waere schwierig gewesen im Film die Balance zu finden. So koennen wir uns jetzt auf Theos Arbeit in Holland konzentrieren. Aber dies liegt in der Zukunft und die naechsten beiden Tage entscheiden vielleicht ueber den Ausgang unseres Londondrehs. Schaffen wir es die Geschichte rund zu bekommen?

Samstag, Juli 01, 2006

Tag 8 und 9

Meine Befuerchtungen haben sich leider bestaetigt. Die Aufnahmen im St. James Park sind schlecht. Die entspannte Atmosphaere hat sich negativ auf den Dreh ausgewirkt. Die Bilder sind oft unmotiviert, zusammenhangslos und ohne innere Spannung. Eigentlich wollten wir unser Konzept des Drehs mit langen Brennweiten vom Trafalgar Square auch im Park fortfuehren, doch hier funktioniert es nicht. Der Park ist zu weitlaeufig. Was auf dem Trafalgar Square gut funktioniert hat, verliert hier durch die Weitlaeufigkeit des Parks eindeutig an Wirkung. Mit der langen Brennweite sind wir zu weit weg von Theo. Den Fehler haben wir erst gestern beim Gucken der Aufnahmen bemerkt, Donnerstagabend konnten wir leider nicht mehr ins Material schauen. Es zeigt mir, wie zwingend notwendig es fuer uns ist, taeglich die Aufnamen vom Tag kritisch zu betrachten.
Es bleibt uns noch der heutige Samstagvormittag, um unsere Fehler zu korrigieren. Bilder aufgenommen mit Handkamera funktionieren erstaunlicherweise sehr gut im Park. Durch den Hintergrund im Park mit Baeumen und ohne klare geometrische Linien sind die Bewegungen der Handkamera weniger auffaellig als auf dem Trafalgar Square.
Gestern Abend haben wir dann einen Nachdreh gemacht. Andreas und Stefan haben sehr gute Bilder und Toene vom naechtlichen London gesammelt. Ich habe einem der Menschen, die nachts auf die Strandbeesten aufpassen, Nachtaufanhmen von Theos Geschoepfen gemacht.
Um zwei waren wir im Bett und um vier die Nacht dann schon wieder zuende. Es war schwer nach zwei Stunden Schlaf sich wieder aufzuraffen. Doch ich hatte mir vorgenommen die Strandbeesten im Park bei Sonnenaufgang zu filmen und vom Parkwaechter wusste ich, dass um 5.30 Uhr die ersten Sonnenstrahlen zwischen den Parkbauemen hindurch auf die Strandbeesten faellt. Die kurze Nacht hat sich gelohnt.
Jetzt nachdem wir ewtas ueber die Haelfte des Drehs hinter uns haben, bin ich froh, dass wir mit den kleinen Kameras auf HDV drehen. Ein Dreh auf HDCAM waere um einiges anstrengender geworden, vielleicht bei einigen Aufnahmen auch unmoeglich gewesen. Es macht schon einen Unterschied ob man jeden Tag 15 anstatt 30 Kilo durch die Gegend schleppt. Und auch wenn London einen sicheren Eindruck macht, weiss ich nicht, ob ich mich so wohl gefuehlt haette, wenn ich mit einer HDCAM Ausruestung im Wert von vielleicht 70.000 Euro nachts alleine zurueck durch den St. James Park haette laufen muessen. Die kleinen Kamera HDV sind dagegen beim Dreh und als Transportgut wunderbar unauffaellig.